Der oberste Verbraucherschützer Klaus Müller warnt davor, dass hinter jedem sprachgesteuerten Assistenten und Kinderspielzeug ein Server stehe und es oft unklar sei, was mit den Sprachaufzeichnungen geschieht.

Die Verbraucherzentralen sehen erhebliche Risiken für private Daten bei vernetzten Elektrogeräten im Haus und Spielzeug mit Verbindung ins Internet. Zwar könne es amüsant sein, dass eine Puppe auf einfache Fragen reagiere, sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse aber wissen, dass dahinter ein Server stehe, der die Fragen und vielleicht auch andere Gespräche im Raum speichere. „Insofern muss sich jeder beim Kauf dieser Geräte bewusst sein: Er kann sich damit einen kleinen Spion ins Kinder- oder Wohnzimmer holen.“ Es sei daher genau zu überlegen, ob einem dies die Privatsphäre wert sei.

Bei digital vernetzten Haushaltsgeräten müsse die Haftung sauber geregelt sein, forderte der oberste Verbraucherschützer. „Es gibt eine ganze Reihe von Angeboten, die mir das Leben angenehmer machen können.“ So könne man auf dem Heimweg mit dem Smartphone die Heizung hochfahren oder Rollläden fernsteuern. Es stellten sich damit aber auch schwierige Fragen zu Datenschutz und Datensicherheit – etwa, ob ein Zugang zur Heizung manipuliert und gehackt werden könne oder man sogar Einbrechern leichteren Zugang zur Wohnung verschaffe. Hierbei komme es auf Voreinstellungen der Systeme und gute Informationen an.

Müller ist mit seiner Kritik nicht allein: Europäische Datenschützer warnten bereits Anfang Dezember vor den Kinderspielzeugen „My Friend Carla“ und „i-Que“. Die Puppen schicken ausgesprochene Fragen ins Netz und suchen nach passenden Antworten. Dabei machten sie aber auffällig viel Werbung für Disney-Produkte. Die gesammelten Daten können laut Nutzungsbedingungen auch für andere Zwecke verwendet werden.

Auch die die Bundesbeauftragte für Datenschutz, Andrea Voßhoff kritisierte gegenüber dem Tagesspiegel, dass Sprachassistenten wie Amazon Echo „ihre Umgebung ständig belauschen, [sie] sind aus Sicht des Datenschutzes kritisch zu bewerten“. Es sei für die Nutzer nicht ausreichend nachvollziehbar, „wie, in welchem Umfang und wo die erfassten Informationen verarbeitet werden“.

Quelle: https://heise.de/-3581696